Kategorie: Lesung & Diskurs

Kim de l’Horizon: Blutbuch

Lesung und Gespräch mit Charlotte Milsch am 1. Mai 2023 um 19.30 Uhr im Haus der Jugend

[Hinweis! Die Veranstaltung sollte ursprünglich am 8. März stattfinden, wurde aber auf den 1. Mai 2023 verschoben!]

Im Garten der Großmutter wächst eine Blutbuche. Unter ihrem roten Laub verbringt das scheue Kind die Sommer und möchte so groß und stark wie sie werden. Das Kind wird erwachsen, zieht nach Zürich. Als die Großmutter an Demenz erkrankt, versucht es sich zu erinnern, sich mit der eigenen Geschichte auseinanderzusetzen, mit dem eigenen Ich, das fluide ist und keinen Zuschreibungen von Geschlecht und Begehren entspricht.

In einer poetischen, beweglichen Sprache erzählt Kim de l’Horizon in „Blutbuch“ (Dumont, 2022) von Sexualität und Scham, Familie und Selbstfindung. Mit diesem stilistischen und formalen Wagnis hat de l’Horizon „erzählerisches Neuland betreten“, rühmt die Jury des Schweizer Buchpreises 2022. In jeder Szene entfalte sich „eine Dringlichkeit und literarische Innovationskraft“, heißt es in der Begründung zum Deutschen Buchpreis 2022. In unserer Reihe „Girl, Woman, Other“ spricht Kim de l’Horizon über das aufsehenerregendste Debüt des letzten Jahres mit der Moderator*in und Autor*in Charlotte Milsch.

Foto: © Anne Morgenstern

Eintritt: 9/6 Euro

Mitveranstalter: Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg, Buchhandlung jos fritz, Feministische Geschichtswerkstatt e. V., Radio Dreyeckland

Here and Black (Program im Herbst)

Herbstprogramm Here and Black Schwarze Erfahrungen in Europa, Deutschland, Südwestdeutschland – Geschichte und Gegenwart.

Here and Black ist eine Veranstaltungsreihe mit offenem Konzept und unterschiedlichen Plattformen. Hier kann man sich einklinken und mitmachen. Neben mehreren Ausstellungen (Kunst und Dokumentation) finden Literaturlesungen, Konzerte und Erzählcafes sowie Radiointerviews statt. Bereits jetzt hat die Initiative in Freiburg mehrere Plattformen, Veranstaltungsorte und Partner. Weiterlesen

Protagonistas

Hier stehen politisch aktive, zugewanderte Frauen aus der Region im Mittelpunkt. Aus ihrer Sicht wollen wir die Geschichte der Frauenmigration recherieren und öffentlich darstellen.

Protagonistas richtet sich an alle Freiburgerinnen, die sich für einen Austausch über politische Handlungsmöglichkeiten und Interessen von Frauen interessieren – von Generation zu Generation und zwischen den unterschiedlichen Kulturen.

Mit biografischen Interviews, mit einem Stadtrundgang zur Geschichte von Neufreiburgerinnen und mit einem interkulturellen Erzählcafé politisch engagierter Frauen in der Stadtbibliothek haben wir angefangen.


Das Erzählen geht 2014 weiter:
Im Forum Protagonistas können sich Frauen aus allen Kulturen über ihre politischen Wünsche und politischen Erfahrungen austauschen. Zu zweit oder in Gruppen, über Vergangenes oder die Zukunft, erzählen oder zuhören, mit Worten oder mit Bildern.
Die Erzählgruppen sind offen für alle Interessierten. Sie erreichen uns über: protagonistas@femwerkstatt.de

Auch dieses Jahr wird es wieder Stadtrundgänge und eine Stadtrundfahrt geben!

2016 wollen wir das Erzählte veröffentlichen, in einer Ausstellung und in einem Buch.


DIE SIEBEN SCHACHTELN

Erst nach dem Tod ihrer Mutter erfährt Dory Sontheimer (geboren 1946), dass sie aus einer jüdischen Familie stammt und ihre Eltern 1934 nach Barcelona emigriert waren, um dem mörderischen Antisemitismus im nationalsozialistischen Deutschland zu entgehen. In ihrem Elternhaus findet Dory Sontheimer eine Kiste mit Briefen und Dokumenten. Sie offenbaren den Schrecken der Verfolgung und die vergeblichen Versuche ihrer Eltern, auch für Dorys Großeltern, die noch in Freiburg lebten, Exil zu finden.

Eduard und Lina Heilbrunner und deren Vater Abraham Levi wurden am 22.Oktober 1940 aus ihrer Wohnung in der Moltkestr. 40 verhaftet und nach Gurs deportiert. Abraham Levi starb in einem Nebenlager von Gurs, die Großeltern wurden 1942 in Auschwitz ermordert.

Diese Geschichte erzählt Dory Sontheimer und dokumentiert mit den Briefen zwischen Freiburg und Barcelona aus „las siete Cajas“ den Auschluss der Freiburger Juden aus dem täglichen Leben. Ihr Buch ist aber auch eine Auseinandersetzung mit dem Umstand, dass ihre Eltern ihr jüdisch sein im Franco-Faschismus nicht nur nach außen geheim hielten, sondern auch ihrer Tochter nie den wirklichen Grund für ihre Flucht nach Spanien enthüllten. Eine Erfahrung, die Dory Sontheimer mit vielen europäischen Jüdinnen und Juden aus ihrer Generation teilt.


Eine spanisch- und deutschsprachige Lesung mit Dory Sontheimer (Barcelona). Es lesen Dory Sontheimer und Natalia Herrera.

am Sonntag, 23.10.2016 um 19 Uhr im Foyer des Goethe Instituts Freiburg, Wilhelmstr. 17

Musik: Gilead Mishoy, Klavier.

Im Gespräch mit der Autorin: Verónica Köhler.

Eine Veranstaltung der Egaliären jüdischen Chawurah Gescher, der Feministischen Geschichtswerkstatt Freiburg und dem Goethe Institut Freiburg.


Die Biographie von Lina Heilbrunner finden Sie unter:
http://stolpersteine-in-freiburg.de/stolpersteine/lina-heilbrunner.html

Die Biographie von Eduard Heilbrunner finden Sie unter:
http://stolpersteine-in-freiburg.de/stolpersteine/eduard-heilbrunner.html

Die Biographie von Abraham Levi finden Sie unter:
http://stolpersteine-in-freiburg.de/stolpersteine/abraham-levi.html

Blumen für Otello

Fotos: Sandro Most und Stephan Noe.

Das Projekt „Blumen für Otello. Über die Verbrechen von Jena.“ wird am Samstag 12. März um 20 Uhr in deutscher und türkischer Sprache präsentiert.

Schüsse. Morde. In Serie. So klar, brutal und systematisch. Und eiskalt. Die Ermittlungsmaschinerie beginnt zu laufen – und scheitert. Einfühlsam und mit großer poetischer Kraft beschreibt die deutsch-jüdische Schriftstellerin Esther Dischereit, was die Verbrechen des NSU angerichtet, welche Lücken sie bei den Hinterbliebenen aufgerissen haben. In diesem Text wird deutlich, welche Vorurteile die Verbrechen möglich und ihre Aufklärung unmöglich gemacht haben.
Sound und Sprecherin (türkisch): DJane İpek İpekçioğlu.
Autorin und Sprecherin (deutsch): Esther Dischereit.

Esther Dischereit ist Lyrikerin, Essayistin, Erzählerin und Theater- und Hörstückautorin. Sie erhielt 2009 den Erich-Fried-Preis.

Die Lesung: „Blumen für Otello“ wird im Peterhofkeller, Niemensstraße 10, Freiburg stattfinden (Eingang am Unicampus).

Ab 22 Uhr ist die Party mit DJane İpek İpekçioğlu.
İpek İpekçioğlu ist eine international angefragte deutsch-türkische Musikerin und DJane aus Berlinistan.
Der Ort für Ipeks Party ist das White Rabbit: Leopoldring 1, Freiburg.
Der Eintritt kostet 3€ mit dem Performance-Stempel, sonst 8€.


Am Sonntag 13. März um 11 Uhr im Josfritzcafé, Spechtpassage, Wilhelmstraße 15, Freiburg:

„Strukturelles Versagen im NSU-Komplex“.
Vortrag Heike Kleffner, Referentin im Untersuchungsausschuss im Bundestag
Vortrag Antonia von der Behrens, Verteidigung der Nebenklage im NSU-Prozess im OLG München.

Diskutiert werden der aktuelle Stand der Aufklärung(-sverweigerungen) im NSU-Komplex, die gedächtnispolitische Einbettung rechtsextremer Morde in kulturelle Produktionen und die gesamtgesellschaftliche Empathieverweigerung.

Heike Kleffner ist Rechtsextremismusexpertin und Referentin im NSU-Untersuchungsausschuss im Bundestag Antonia von der Behrens ist Rechtsanwältin und derzeit in der Verteidigung der Nebenklage im NSU-Prozess im OLG München. Mit auf dem Podium mit Esther Dischereit, Journalistin und Autorin von „Blumen für Otello. Über die Verbrechen von Jena“.